Wiss. Mitarbeiterin für Alte Geschichte

Dr. Steffi Grundmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Alte Geschichte

Forschung

Arbeitsgebiete

  • Antike Geschlechtergeschichte
  • Antike Körpergeschichte
  • Römische Religion
  • Antike Wirtschaft

Habilitationsprojekt

Arbeitstitel: Spinnen von Garn in der römischen Antike

Die Herstellung von Textilien ist ein bedeutsamer Teilbereich antiker Ökonomien. Innerhalb der Sequenz dafür notwendiger Arbeitsschritte erfordert das Spinnen von Garn, also die Umformung der Rohstoffe Wolle und Flachs in einen Faden, der weiterverarbeitet werden kann, einen beträchtlichen Arbeitsaufwand. Trotz seiner essenziellen Bedeutung für die antike Wirtschaft, ist das Spinnen als Arbeitsprozess in altertumswissenschaftlichen Studien aber bislang kaum beachtet worden. Das geplante Projekt leistet einen Beitrag, diese Lücke für die römische Antike zu schließen, indem die (in-)schriftlich überlieferten Quellen und die archäologischen Befunde, die sich auf das Spinnen von Garn beziehen und damit in Verbindung stehen, umfassend untersucht werden. Der zeitliche Rahmen des Forschungsvorhabens reicht von der römischen Republik bis zur Spätantike.

Die Studie verfolgt ein wirtschaftshistorisches Erkenntnisinteresse, insofern sie rekonstruiert, wie ein bestimmter Teilbereich der antiken Textilökonomie funktioniert hat. Zum einen ist grundlegend nach den konkreten Arbeitsbedingungen beim Spinnen und seinem wirtschaftlichen Einfluss zu fragen. Zum anderen wird analysiert, wie die Tätigkeit selbst und die Personen, die sie ausüben, beurteilt worden sind. So fundiert kann letztlich das Verhältnis von ideeller Wertung und ökonomischer Bedeutung des Spinnens differenziert diskutiert werden. Die solchermaßen chronologisch, geographisch und methodisch breit angelegte Untersuchung zielt darauf, unterschiedliche Sichtweisen und Aspekte herauszuarbeiten und gängige Narrative über das Spinnen in der römischen Antike zu hinterfragen. Indem eine für das antike Wirtschaften unentbehrliche Arbeitsleistung auf diese Weise analysiert wird, erweitert die geplante Studie nicht nur die Kenntnisse über das Spinnen von Garn und seine Bedeutung, sondern leistet auch einen Beitrag zur Geschichte des Arbeitens und damit der Wirtschaft in der Antike.

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