Neues DFG-Projekt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte
Neues DFG-Projekt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte
Projektverantwortliche: Jochen Johrendt/Jessika Nowak/Maria Pia Alberzoni(Mailand)/Prof. Dr. Nicolangelo D’Acunto (Brescia)
Der Hochschuldialog soll Professor*innen, Postdocs, Doktorand*innen sowie Studierende aus zwei Ländern ins Gespräch bringen und über diesen Austausch zu einem aktuell relevanten Thema die wechselseitige Vernetzung vorantreiben. Der „Dialog“ wurde also einmal wortwörtlich genommen und die Gesprächssituation als solche zum Thema gemeinsamer Veranstaltungen gemacht. Der Fokus wurde auf das Mittelalter gerichtet. Da kaum eine andere Zeit kulturell und sprachlich vielfältiger als das Mittelalter war, schien diese immerhin 1.000 Jahre währende Epoche besonders geeignet, um mit Sprecher*innen zweier verschiedener Sprachen aus historischer Perspektive nicht ganz planmäßig verlaufene Dialoge und daraus resultierende Missverständnisse vergleichend unter die Lupe zu nehmen. Sprachliche wie kulturelle Missverständnisse zwischen weit auseinander liegenden Kulturräumen wurden dabei in verschiedenen gemeinsamen Veranstaltungen in Mailand und Wuppertal im Laufe des Jahres 2022 ebenso beleuchtet werden wie die Kontakte zwischen dem deutschen und dem italienischen Raum und mit der Kurie. Letztere darf für diese Zeit als das (Kommunikations-)Zentrum der Christenheit schlechthin gelten. Sie bildet zudem einen Schwerpunkt der Mittelalterforschung an der Mailänder und der Wuppertaler Universität. Den Ursachen und Konsequenzen der Missverständnisse wurde nachgespürt, über Vorkehrungen zu ihrer Vermeidung diskutiert, aber auch über das mitunter bewusste Herbeiführen von Missverständnissen und die damit verbundenen Intentionen reflektiert. Der Tagungsband, der dazu beitragen möchte, über den unkonventionellen Weg der Missverständnisse das damalige und damit auch das heutige interkulturelle Kommunizieren besser verstehen zu können, befindet sich derzeit in Vorbereitung und soll Ende 2023 erscheinen.