Neues DFG-Projekt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte
Neues DFG-Projekt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte
Anders als nach dem 1. Weltkrieg kam es nach dem 2. Weltkrieg nicht zu einem Boykott der deutschen Wissenschaften seitens der Siegermächte. Die deutschen Wissenschaften, in dieser Arbeit am Beispiel der Mathematik gezeigt, wurden bald wieder in den internationalen Rahmen integriert. Dies ist auch auf gesamtpolitische Zusammenhänge während des Kalten Krieges zurückzuführen.
In diesem Dissertationsprojekt sollen die Prozesse der (erneuten) Internationalisierung der deutschen Mathematik und die (erneute) Integration der deutschen Mathematiker in die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft nach dem 2. Weltkrieg (1945-1960) anhand verschiedener Faktoren untersucht werden. Zu diesen zählen die Rolle der deutschen Mathematiker in der Internationalen Mathematischen Union (IMU) sowie ihre Beteiligung an den Internationalen Mathematiker-Kongressen (ICM) in den 1950er Jahren. Darüber hinaus ist die Untersuchung weiterer internationaler Zusammentreffen der Mathematiker in der Nachkriegszeit geplant, beispielweise diejenigen im Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach (MFO). Zudem werden der Einfluss der Remigration von Mathematikern, die unter dem nationalsozialistischen Regime aus Deutschland fliehen mussten, wie auch die Rolle des Austauschs deutscher und nach Deutschland kommender Mathematiker (z.B. mit einem Fulbright-Stipendium oder einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung) in den 1950er Jahren analysiert. Auch einige bedeutende deutsche mathematische Zeitschriften werden hinsichtlich ihrer Entwicklung und ihrer Auswirkungen in der internationalen Community untersucht.