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Nachlese zum Schnitzlertag

24.05.2017|12:10 Uhr

Symposium „Arthur Schnitzler und der Erste Weltkrieg“, 18.05.2017

Die Fächer Geschichte und Germanistik der Bergischen Universität, namentlich in den Personen PD Dr. Arne Karsten, Prof. Dr. Wolfgang Lukas für das Schnitzler-Forschungszentrum der BUW, Prof. Dr. Andreas Meier und Prof. Dr. Michael Scheffel, haben einen Studientag zum Thema „Arthur Schnitzler und der Erste Weltkrieg“, mit insgesamt sechs Vorträgen und einer Abendveranstaltung veranstaltet.

Die geschichts- und / oder literaturwissenschaftlich akzentuierten Beiträge beleuchteten den Wiener Autor Arthur Schnitzler und sein Verhältnis zum Ersten Weltkrieg durch Referate über ökonomische (Georg Eckert), künstlerische (Alma Hannig), (un)politische (Arne Karsten), kulinarische (Wolfgang Lukas), literaturmodische (Andreas Meier) und erzähltechnische (Michael Scheffel) Kontexte seiner Zeit und deren Zusammenwirken. Die Vorträge, allesamt auf hohem wissenschaftlichen Niveau, konnten sich durch ihren Charakter als Einzelvorträge im Rahmen einer offenen, interdisziplinären Veranstaltung dabei z.T. augenzwinkernd und unterhaltsam mit dem Thema beschäftigen, wodurch dem umfangreichen Programm interessiert zu folgen war.

Als exzellentes und ganz unalltägliches Schmankerl sollte dann die abschließende Abendveranstaltung im „Bergischen Zimmer“ Akzente setzen. Diese widmete sich in Zusammenarbeit mit den Wuppertaler Bühnen einem der bekanntesten Werke Arthur Schnitzlers, der Novelle „Fräulein Else“. Nach einem Grußwort von Susanne Abbrederis, der Wuppertaler Schauspielintendantin und als gebürtige Österreicherin dem Autor besonders verbunden, wurde das Leben und Sterben des offensichtlichen Vorbildes für die literarische Figur des „Fräulein Else“, Schnitzlers Freundin Stephanie Bachrach, anhand von Briefen und Zeugnissen Schnitzlers von Arne Karsten vorgestellt.

Annette Schlünz, international renommierte Komponistin, spielte dann ihre „Variationen zu Fräulein Else“ mit eindrücklicher Untermalung durch ihre Tochter, Ausdruckstänzerin Luise Schlünz, die die Dissonanzen, Ängste, zunehmende Verzweiflung und schließlich den Zusammenbruch Elses mitreißend darstellte.

Es folgte eine szenische Lesung aus „Fräulein Else“ mit der Schauspielerin Lena Vogt, Ensemblemitglied der Wuppertaler Bühnen, mit der Klavierbegleitung von Stefan Leibold, die kongenial das Leben und die Gefühle der in die persönliche Katastrophe treibenden jungen Frau mitfühlen ließ. Die Teilnehmer des Abends waren begeistert und diskutierten noch lange bei Häppchen und Wein mit Darstellern und Veranstaltern dieser außergewöhnlich gelungenen Veranstaltung.

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