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Einladung zum Historischen Kolloquium

24.05.2016|09:29 Uhr

Christian Zumbrägel (Wuppertal), 24.05.2016

Jenseits von „Weißer Kohle“ und „Weißen Elefanten“ - Diskurse um die Kleinwasserkraft im Elektrizitätsalter

Dienstag, 24.05.2016 18 c.t. Uhr, Raum N.10.20

An der Schwelle zum 20. Jahrhundert trat eine fortschrittsgläubige Allianz aus Ingenieuren und Industriellen in den Vordergrund, die in den noch jungen Möglichkeiten der großtechnischen Turbinisierung und Elektrifizierung der Wasserkraft – der „Weißen Kohle“ – den Ausgangspunkt einer neuen energiewirtschaftlichen Ära erkannte. In ihren Bemühungen um eine deutliche Abgrenzung der verwissenschaftlichten Turbinenforschung von den „cut-and-try“ Methoden der vorindustriellen Anlagen- und Wasserradbauer etikettierte die Allianz der Hydro-Enthusiasten die traditionellen Antriebstechniken (Wasserrad) und Wissensformen (Mühlenbaukunst) der Kleinwasserkraft zum „überlebten Anachronismus“ – zum Zeitzeugen eines längst vergangenen Energiezeitalters. Der Vortrag spürt den kontext- und ortsgebundenen Diskursen um die Kleinwasserkrafttechnik nach, die sich zum Übergang ins Elektrizitätszeitalter zeitgleich hinter den Kulissen der wirkmächtigen Fachdebatten um die noch junge „Weiße Kohle“ aufzuspüren lassen.

Christian Zumbrägel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter, im Bereich Technik- und Umweltgeschichte, am IZWT der Bergischen Universität Wuppertal. Sein Dissertationsprojekt zur Geschichte der Kleinwasserkrafttechnik im 19. und 20. Jahrhundert ist Teil einer interdisziplinären Forschungskooperation, in der Bauingenieure und Historiker die Möglichkeiten einer Reaktivierung traditioneller Mühlenstandorte mit aktuellen Anlagekonzepten ausloten.

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