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Der Liberalismus als Dritte Kraft

30.05.2016|10:19 Uhr

Prof. Dr. Ewald Grothe

Unter dem dem Thema "Koalitionen und Krisen. Der deutsche Liberalismus
1945-1969" fand nunmehr bereits zum sechsten Mal eine
Kooperationsveranstaltung des Archivs des Liberalismus der
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit mit der Universität
Wuppertal statt. In dem dreitägigen Seminar ging es um den
organisierten Liberalismus in der Ära Adenauer und den anschließenden
Jahren in der Opposition bis zur Vorgeschichte der sozial-liberalen
Koalition. Die FDP erwies sich in den 1950er und 1960er Jahren als
dritte Kraft im Parteienspektrum und mitentscheidender politischer
Faktor. Die Freien Demokraten hatten als langjähriger
Koalitionspartner erheblichen Anteil an den Erfolgen der
Regierungsarbeit in der Ära Adenauer. Dabei waren sie keineswegs immer
ein bequemer Partner, sondern verursachten durch das hartnäckige
Festhalten an eigenen Zielen und Grundsätzen immer wieder
Koalitionskrisen und Koalitionsbrüche. In der Zeit der Großen
Koalition bildeten sie einen Widerpart im Deutschen Bundestag und
bereiteten programmatisch, so beispielsweise in der Ausrichtung der
Ostpolitik, bereits die sozial-liberale Koalition vor.

Bei ihrem Besuch in Gummersbach erfuhren die Seminarteilnehmer, wie
die Unterlagen der FDP im Archiv gesammelt, erhalten, bearbeitet und
für die historische Forschung zur Verfügung gestellt werden. Außerdem
erhielten sie eine anschauliche Einführung in die Aktenkunde am
Beispiel vielfältiger Unterlagen zum ersten Bundesparteitag der FDP in
Bremen (Juni 1949).

Prof. Dr. Ewald Grothe
Fak. A Geschichte

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