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Forschung

Forschungsthemen

Die Kirchenspiegel und ihr Einfluss auf die literarische Tradition der Papstbiografie

Innozenz III. – Alexios IV. – Die Beziehungen des Papsttums und Byzanz im Kontext des IV. Kreuzzuges

Dissertationsarbeit

Gesta Inocentii III. – Die literarische Quelle der Kirchenhistoriografie

Das Hauptziel meiner Doktorforschung ist die genaue literarische und historische Analyse der Papstbiografie Innozenz’ III. Gesta Inocentii III. Das Interesse zielt auf die formelle Teilung der Gesta, die Charaktereigenschaften, das hochmittelalterliche Latein des 12. und 13. Jahrhunderts und auf die Interpretation des geschichtlichen Zeitraums ab, in dem die Gesta entstanden sind.

Den Ausgangspunkt stellt im Rahmen der Textanalyse der Tugendkatalog im I. Kapitel der Gesta dar. Es existieren seit Jahrzehnten viele Definitionen und Erklärungen dieses gewöhnlichen Phänomens der mittelalterlichen, lateinischen, literarischen Bildung von Seiten der Historikern und literarischen Theoretikern, die sich dieser Problematik der Moralität und der Ethik im Mittelalter. Den Tugendkatalog kann man wahrscheinlich nicht nur aus einer Forschungsperspektive wahrnehmen. Die Komplexität und Wahrnehmungsvariabilität dieses Mittels öffnet in der literarischen Bildung, in der mittelalterlichen Gesellschaft und ihrem Moralkodex weitere Forschungsbereichen im Zusammenhang des möglichen theologischen und geschichtlichen Einflusses bei der Bildung der Personencharakteristik des literarischen Helds.

Die Funktion und den Einfluss von Tugendkatalogen auf den Textaufbau des literarischen Werkes und auf das Bild der hochmittelalterlichen Gesellschaft versuche ich auf das Forschungsbeispiel der Gesta Inocentii III. anzuwenden. Im ersten Teil werde ich eine tiefe Analyse des I. Kapitels der Gesta und der Wortverbindungen bieten, die die Personencharakteristik Innozenz’ III. in der Einleitung des Werkes darstellt. In dieser Analyse will ich die Textkollektion im Zusammenhang mit der Interpretation des Autorengedankens bei der Wahl der echten Sprachmitteln und der konkreten Taten Innozenz’ III. für die Inhaltsseite der Gesta darlegen, mit der der Autor der Gesta gearbeitet hat. Ich werde die lexikalische und morphologische Seite der einzelnen Wortverbindungen, ihre Bedeutung und die gegenseitige Verbindung bei der Formung des Bildes des idealen Herrschers erklären. Dem zweiten Forschungsbereich wird der Vergleich der Funktion und der Stellung von Tugendkatalogen in ausgewählten Werken der mittelalterlichen, weltlichen und päpstlichen Historiografie sein.

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